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Vh_032 Bartholomäus II. Kilian (1630-1696), Verherrlichung der Unbefleckten Empfängnis Mariens, Augsburg um 1675

Stecher: Kilian, Bartholomäus II. (1630-1696)
Inventor unavailable

um 1675

Kupferstich, H. 51, 7 x B. 47, 2 cm; stark beschnitten, vertikal verlaufende Druckquetschungen. Kopfteil eines Thesenblattes der Jesuitenuniversität Ingolstadt. Unsigniert. Zuschreibung an Bartholomäus II. Kilian (1630-1696), Augsburg um 1675.

Oben erscheint Maria als Halbfigur im hochovalen Medaillon zwischen der heiligsten Dreifaltigkeit mit einem Spiegel in der Hand, aus dem ein Strahl des Hl. Geistes auf ihre Brust fällt. Dies ist das Symbol für die Unbeflecktheit Mariens und ihre Auserwählung durch den Ewigen Ratschluss Gottes als Braut des Hl. Geistes. Als Assistenzfiguren in den Wolken fungieren der Nährvater Josef mit Lilienattribut und der Evangelist Johannes. Putten verkünden die Auserwählung Mariens wie der Posaunen blasende Engel "Macula non est in te" aus dem Hohelied (4, 7). Die anderen Putten halten Emblemschilde mit Mariensymbolen wie Granatapfel "Gratia Plena", Rose unter Dornen "Inter Spinas", Regenbogen "Nuncia Pacis", Leuchtturm "Iter para tutum", Feuersäule "Hac Duce", brennender Dornbusch "Semper Virgo", Morgenröte "De qua natus est Jesus" und goldenes Haus "Sub tuum Praesidium". Nicht alle Symbole sind aus den Anrufungen der Lauretanischen Litanei entnommen. In der irdischen Sphäre verehren Jesuitenheilige und die vier Erdteile laut Sockelinschrift Maria Immaculata mit dem Ehrentitel "Mater ter admirabilis" des Gnadenbildes der Ingolstädter Jesuitenuniversität (vgl.: Kat.-Nr. I 93): MARIAE VIRGINI. / DEI MATRI TER ADMIRABILI. / SINE LABE CONCEPTAE; / QUAM / Beatam dicunt omnes Generationes. Als Hinweis auf die Missionstätigkeit des Ordens sind rechts unter Anführung des hl. Franz Xaver mit Lilienattribut exotische Völkerschaften dargestellt. Links erscheinen weibliche Personifikationen mit Lorbeerkränzen im Haar, die Emblemschilde tragen: Sapientia mit dem Thron Salomonis auf dem Schild, davor die Wahrheit mit dem Hl. Geist-Emblem und die dritte, wahrscheinlich Fides, mit dem offenen Buch und darüber auffliegenden Adlern. Der Apostelfürst Paulus im Zentrum zeigt auf das von der sich in den Schwanz beißenden Schlange der Ewigkeit gerahmte Medaillon mit dem Sündenfall der Stammeltern. Ein Hinweis auf den Römerbrief, dass wir alle in Adam zu Sündern wurden, dem der links kniende hl. Ignatius von Loyola das Zitat aus dem Buch Esther mit der Aufhebung dieses Gesetzes gegenüberstellt: Non pro te, sed pro omnibus, hec lex constituta Esth. 15. // Omnes in Adam peccaverunt. Rom. 5.

G. M. Lechner, M. Grünwald

Kat.: Emblemata, Göttweig 1977, Kat.-Nr. 86, S. 115. - Kat.: Thesenblatt, Göttweig 1985, Kat.-Nr. 36, S. 75-77 (Lit.).

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