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Jb_060 Albrecht Dürer

Stecher: Sadeler, Egidius I. (1580-1601)
Inventor: Dürer, Albrecht (1471-1528)

1508

Kupferstich, H. 36,0 x Br. 22,7 cm; beschnitten. Signiert oben links mit Dürers Monogramm. Egidius I. Sadeler, Kupferstecher und Kunsthändler (1580 Meister der Antwerpener Gilde, gestorben Frankfurt/Main 1601). Inschrift: ALBERTUS DURER. ALMANUS. FECIT ANNO. M. D. VIII / Egidius SADELER SCALPSIT ANNO. / M. D. XCVII.

Maler, Kupferstecher, Zeichner für den Holzschnitt und Theoretiker (Nürnberg, 21. V. 1471 - ebenda 26. IV. 1528). Lehre (1486-90) bei seinem Vater und in der Werkstatt Michael Wolgemuts zu Nürnberg. Die Wanderschaft (1490-94) führte Dürer an den Oberrhein, 1494/1505 und 1505/06 nach Italien - insbesondere Venedig - dann über Bologna nach Rom. 1509 Mitglied des Großen Rates der Reichsstadt, ab 1512 in Diensten des Kaisers Maximilian 1., 1520121 niederländische Reise. Dürer überschritt als erster deutscher Künstler mit seiner noch in der spätgotischen Tradition wurzelnden mittelalterlichen Handwerkstätigkeit die Grenzen seiner Kunst und wurde so zum Wegbereiter der Renaissance. Er strebte eine Erneuerung der Kunst durch die theoretische Erkenntnis ihrer Formgesetze an und schuf in seinen Landschaftsaquarellen die ersten in sich geschlossenen Darstellungen der Natur. Neben die religiösen Themen treten mit wachsendem Humanismus zunehmend solche aus der Mythologie und AlIegorie. Große stilbildende Kraft war besonders seiner Graphik (Kupferstich und Holzschnitt) beschieden, Inbegriff der Dürerzeit. Mit seinen letzten beiden Tafeln, den "Vier Aposteln" (1526) wird seine Nähe zur Reformation deutlich. Von großer Breitenwirkung sind seine theoretischen Schriften gewesen: 4 Bücher über menschliche Proportion (1528); besonders durch die Graphikzyklen auf alle Kunstgattungen nachhaltige Wirkung. Büste eines bärtigen Alten von porträthaften Zügen. Vordem irrig auch als Porträt des Vaters von Dürer bezeichnet, jedoch Studienblatt Dürers auf grün grundiertem Papier mit Weißhöhung für einen Apostelkopf zum sogenannten Helleraltar von 1508, die originale Zeichnung heute in der Albertina. Der Apostel erscheint in sich versunken im Dreiviertelprofil nach links. Der Schädel ist in einer eng anliegenden Mütze verborgen, die nur das Gesicht mit langem, schütterem Kinnbart freiläßt; bei vorstehender Hakennase die Unterlippe herabhängend; stark vortretende Bakkenknochen und Adern an der faltenreichen Stirn. Hintergrund horizontal schraffiert.

G. M. Lechner

Lit.: Walter Koschatzky, Alice Strobl, Die Dürer Zeichnungen der Albertina, Salzburg 1971, 264 J., Nr. 69.

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