Engraver unavailable
Inventor: Dürer, Albrecht (1471-1528)

Year unavailable

Kupferstich, H. 9, 1 x B. 7, 5 cm; stark beschnitten, besonders unten am Rand und an den beiden Ecken. Stockflecken. Seitenverkehrter Nachstich in kleinerem Format.

Maria mit dem Kind auf dem Schoß sitzt auf einer hölzernen Bank mit breitem Sitzkissen vor einer nächtlichen Landschaft mit Wasserschloss. Das Jesuskind spielt mit einem flatternden Vogel und hält in der Linken ein Stoffbällchen als Schnuller. Über Mutter und Kind schwebt ein Engel hernieder, der Maria den Kronreif aufsetzt. Die Engelhand zeigt Stichelspuren, die auf anderen Blättern fehlen, so dass von zwei Zuständen gesprochen werden kann. Der vorliegende Stich gehört zum Zustand der fehlenden Blätter. Die Gewänder und Haare der Figuren flattern im nächtlichen Wind; Maria und Kind scheinen durch die Nimben auf "pulchra ut luna" und auf "fenestra caeli" symbolisch hinzuweisen. Eine seitenverkehrte Version befindet sich in der National Gallery zu Melbourne, sie dürfte aber nicht Vorlage für das beschnittene Exemplar (b) gewesen sein, vermutlich handelt es sich um einen seitenverkehrten, verkleinerten Nachstich nach Dürer aus wesentlich späterer Zeit.

G. M. Lechner, M. Grünwald

Kat.: Albrecht Dürer, Göttweig 1971, Nr. 136, Nr. 139, S. 28. - Kat.: Madonnenbild, Buchen 1975, Nr. 17, S. 24. - Kat.: Albrecht Dürer, Paris 1996, S. 288, Nr. 221 u. Fig. 88 (Lit.). -Albrecht Dürer. Das druckgraphische Werk I, 2001, Nr. 92, S. 227 f. (Lit.). - Rudolf Renner (Red.), Albrecht Dürer "Marienleben". Holzschnitte und Kupferstiche, Ausst.-Kat. BASF-Galerie, Schwarzheide 2001, Abb. S. 71.