Stecher: unsigniert
Inventor: unsigniert

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Kupferstich (Neuabzug), H. 8, 0 x B. 6, 5 cm (Plattenrand); Basisinschrift: IMAGO CONFRATERNITAS. B:V: / MARIAE DE MONTE CARMELI. Unsigniert.

Das den Mitgliedern einer Bruderschaft U.L. Frau vom Berge Karmel gewidmete Andachtsbildchen zeigt über den gemauerten Bogen mit den Armen Seelen im Fegefeuer die "Mater Carmeli" in Halbfigur. Maria und der Jesusknabe halten je ein Skapulier mit einer Darstellung dieses Marientypus bzw. mit der Skapulierüberreichung an den hl. Simon Stock OCarm (? 1265). Die unter dem Schutz der Karmelitenmadonna gegründeten Skapulier-Bruderschaften und das sog. "Samstagprivileg" gehen auf eine Marienvision zurück. Die Legende berichtet von der Erscheinung der Muttergottes vor Papst Johannes XXII. (1316-34), in der Maria den Trägern des braunen Skapuliers versprach, sie spätestens am ersten Samstag nach ihrem Tod aus dem Fegefeuer zu befreien. Die angeblich von Johannes XXII. im Jahr 1322 erlassene "Sabbatina-Bulle" wurde erst ab dem 16. Jh. von mehreren Päpsten durch die Gewährung des Sabbat-Ablasses bestätigt. Ein zweiter Traditionsstrang ist die Vision des hl. Simon Stock, in der Maria ihm das Skapulier zum Unterpfand des Heils für all jene überreicht, die mit dem Skapulier bekleidet sterben.

G. M. Lechner, M. Grünwald

J. Smet, U. Dobhan, Karmeliten, 1981, S. 43-45, 90-93, 179 f. - Kat.: Heiligenporträts, Göttweig 1988, Nr. 157, S. 138 [Hl. Simon Stock OCarm]. - Marienlexikon 3, 1991, S. 510-512 (U. Dobhan). - E. Grabner, Mater Gratiarum, 2002, S. 62-82.