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VI_D_b_28_002 Perspectiva / Pes Picturae / Das ist: / Kurtze und leichte Verfaßung / Der / Practicabelsten Regul, / zur Perspectivischen / Zeichnungs- / Kunst / Worinnen gezeiget wird, wie man alles, was in der / Architectur / zu finden ist / auf das geschwindeste in das Perspectiv bringen: / und / Das Haupt-Fundament / Der / Edlen Mahlerey / auf das gewissenste erlernen soll.

Engraver unavailable
Inventor: Schübler, Johann Jakob (-1741)

1720

inventirt, gezeichnet und herausgegeben: / von / Johann Jakob Schübler, hervorzuhebende Eigenständigkeit und sorgfältige Kupferstich-Ausstattung (Bibl. Göttw. VI D b 28). Als Stecher zeichnen Michael H. Rentz und Josef à Montalegre. M. Rentz war Lehrer des Nürnberger Stechers Andreas Georg Schübler, in Nürnberg nachgewiesen 1725/ 50; 21 Tafeln (H. 372 x Br. 229 mm)

M. Rentz war Lehrer des Nürnberger Stechers Andreas Georg Schübler, in Nürnberg nachgewiesen 1725/ 50, der zusammen mit Johann Jakob beteiligt ist an dessen "Sciagraphia Artis Tignariae", Nürnberg 1736, an dessen "Anmuthige Vorstellung wie ... Commoden, Wäsch / Curiositäten und zierliche Stuben Schräncke zu verfertigen sind", Nürnberg 1783, an dessen "Parade Speiss / Dressoirs und ... Spiel-Tische" und "Sechserley Moderne Vases" bei Johann Trautner zu Nürnberg. Johann Jakob Schübler beteiligt sich zusätzlich als Stecher in seiner "Kurtzgefaßten Delineation der proportionirten Säulen-Ordnungen" Nürnberg 1749. Die "Perspectiva Pes Picturae" kennzeichnen bei großem Inventionsreichtum häufig akademisch-trockene und ausgeklügelte Lösungsmodelle, besonders in der Decken- und Vogelperspektive, wenn seine Modelle die klassischen Lösungen eines Pozzo und Bérain verlassen. Den wenigen Auflagen des vorzüglich mit Kupfern ausgestatteten Werkes war für die praktische Tätigkeit nur eine geringe Aufnahme beschieden, über eine spezielle Anregung hinaus dürfte seine Wirkung nicht zu groß gewesen sein. Das praktische Gegenstück zu Schübler ist Johann Georg Bergmüllers "Geometrischer Messtab der wesentlichen Abtheilung ... der Säulenordnungen", Augsburg 1752, der in einem didaktisch-methodisch klaren Aufbau auf Vignola als seinen Hauptlehrer basiert. Übersicht: Der "Erste Theil" der "Perspectiva Pes Picturae", 1719, behandelt die reine Perspektivzeichnung ohne Licht und Schattenwirkung. Die 21 Tafeln (H. 372 x Br. 229 mm) sind mit Großbuchstaben von A - X numeriert und auf 43 Textseiten aufgeteilt und gliedern sich in mehrere Figuren. Zur Behandlung kommen verschiedene perspektivische Zeichnungsmethoden (Tf. C in 22 Figuren), Aufbau der Säulen (D), Balustraden (EF), Vasen (H), Gewölbe und Gesimse (I, K, L), Supraporten (M), Kapitelle (P, Q), Portale (R, S), Epitaphien (T), Altäre nach korinthischer Ordnung (V, W) und der Pavillon (X) abschließend unter Verwendung sämtlicher bisher dozierter Schemata. Die beiden Titelkupfer (AA; BB) sind allegorischen Themen reserviert: eine Versammlung der Genien (Arithmetica, Architectura, Fama) bestätigt der Perspectiva, sie sei der "Pes Picturae", der "wahre Fuß der Mahlerey". Der zweite Titel huldigt moralisierend dem menschlichen Fleiß und der Wissenschaft, die Sieger über Cupido bleiben durch den Beistand Pallas Athenes und Merkurs. Schübler widmet sein Opus dem Baumeister Christoph Gottlieb Volckamer von und zu Kirchensittenbach, voraus steht ein Widmungskupfer an Kaiser Karl VI. mit Vorstellung eines Ehrengerüsts.

G. M. Lechner

Lit.: Thieme-Becker VIII (1913) 524-525; XXXIV (1926) 518;XXXV (1942) 279 - 280; IX (1913) 38 - 39; XXVIII (1934) 110; XVII (1924) 4-5; - Kat. Ausst.: Barock in Nürnberg, Nürnberg 1962, B 48 - 49.

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