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Vf_020 Gnadenbild von Guadalupe/Mexiko, 1732

Engraver unavailable
Inventor: Cabrera, Miguel (1695-1768)

1732

Kupferstich, H. 30 x B. 15, 4 cm; beschnitten, links unten signiert und datiert: Mich. Cabrera delin. Messico a. 1732. Basisinschrift: Vero Ritratto della SSma Vergine detta di Guadalupe nel Messico. / L'anno 1531. in un monte vicino alla Città del Messico apparve la SSma Vergine a un Indiano / chiamato Gio. Diego, e gli ordino che dicesse a Monsignore Arcivescovo Gio. de Sumarraga, voler essa, che, / se le dedicasse in quell luogo un Tempio; in contrasegno di che gli diede alcune rose. Furono que- / ste dall'Indiano poste nel suo rozzo mantelle, e nel volerle presentare all'Archivescovo il di 12. / Decembre si trovo in vece di esse impressa in detto Mantello questa prodigiosa Immagine, una / copia della quale ritratta dal proprio Originale, e consagrata col toccamento del medesimo, / si venera in Roma nella Chiesa della Visitazione a cui fu donate dalla Sa. mem. di Be- / nedetto XIV. Inschriftband über der Darstellung: NON FECIT TALITER OMNI NATIONI. Zeichner: Miguel Cabrera (Antequera/Oaxaca 1695-1768 Mexiko-Stadt).

Die Muttergottes mit dem Antlitz einer Mestizin erscheint am Gnadenbild "Nuestra Señora de Guadalupe" im Typus der Immaculata in einem Strahlenkranz mit dem Mond unter ihren Füßen und emporgehalten von einem Engel; sie trägt einen Sternenmantel und ist bekrönt. Die Stoffbahn mit der Darstellung Mariens wird von dem Indio präsentiert, auf dessen Umhang (Ayate oder Tilma) sich das Gnadenbild - als eines der Wunder - eingeprägt hat. Maria erschien dem indianischen Visionär Juan Diego viermal zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 auf dem nördlich der aztekischen Hauptstadt gelegenen Hügel Tepeyac und übermittelte als Botschaft an den Bischof Juan de Zumárraga OFM (um 1468-1548) von Mexiko die Bitte, am Erscheinungsort eine Kirche zu errichten. Die vom Gnadenbild herabfallenden und davor liegenden Rosen sprechen das "Blumenwunder" an, das genauso wie die Einprägung des Marienbildes auf Diegos Mantel im Beisein des Bischofs geschah. Guadalupe gilt heute mit seinen über 20 Mio. Pilgern jährlich als die größte und bedeutendste Marienwallfahrtsstätte der Christenheit. Miguel Cabrera, der die Zeichnung zum Kupferstich lieferte, war Hofmaler beim mexikanischen Erzbischof Manuel José Rubio y Salinas und untersuchte 1751 gemeinsam mit anderen Künstlern das Gnadenbild von Guadalupe auf seinen "übernatürlichen" Ursprung sowie die Materialzusammensetzung. 1756 erschien sein Bericht im Druck. Cabrera fertigte mehrere Kopien des Marienbildes, wovon zwei den Päpsten Benedikt XIV. (1740-58) und Clemens XIII. (1758-69) geschenkt wurden. Benedikt XIV. bestätigte 1754 durch ein Breve die "Nuestra Señora de Guadalupe" als Patronin von Neu-Spanien und zeichnete das Fest am 12.12. durch ein eigenes Messformular und Officium aus.

G. M. Lechner, M. Grünwald

Marienlexikon 3, 1991, S. 38-42 (R. Nebel; H. Rzepkowski). - LThK IV, 1986, Sp. 1257. - Saur 15, 1997, S. 459 f. - Kat.: Madonna, 2003, Kat.-Nr. VII. 2, S. 220 f. (B. Feiler).

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