Stecher: Sande, Jan van de (1600-1665)
Inventor: Collin, Richard (1627-1697)

Year unavailable

Kupferstich: H. 15,8 x Br. 11,5 cm; beschnitten, schadhaft. Signiert unten rechts mit: Joan vanden Sande excudit. Stecher ist Jan van de Sande (Antwerpen 1600 - ebenda 1665) nach Richard Collin (Luxemburg 1627 - Brüssel 1697), einem flämischen Zeichner und Stecher. Inschrift in der Sockelkartusche: Vera effigies S. LVDOVICI BERTRANDl, Ordinis F. F. Praedicatorum / inter Sanctos relari a CLEMENTE X. die 12 Aprilis 1671. / IlIust.mo ac R.mo Domino F. MARIO AMBROSIO CAPELLO Antverpiensium/Episcopo, ex Ordine F. F. Praedicatorum assumpto. / D.C.Q. Ioannes Vanden Sande.

Geboren am Neujahrstag des Jahres 1526 in Valencia, wurde er 1544 in seiner Heimatstadt Dominikaner und wirkte von 1562-69 als Missionar in Kolumbien. Allein und barfuß, nur mit Bibel und Brevier versehen, bekehrte er mehr als 10000 Indianer und trat gegen die Habsucht der weißen Eroberer auf. Aus Bogota holte man ihn als Novizenmeister und Prediger in die Heimat zurück; 1571 und 1575 wurde er Prior in Valencia. Dort verstarb er am 9.10.1581; sein Leib liegt in St. Stephan begraben. Selig 1608, Heiligsprechung 1671, Festgedächtnis am 9. Oktober. Die Attribute Ludwigs sind eine Kelchschale mit Giftschlange, das Kruzifix oder ein Indianer zu seinen Füßen. Seine Vera effigies ist im Dominikanerkloster von Valencia erhalten. Volutenbesetzter Hochovalrahmen auf Inschriftensockel, mit Lilienattributen in den oberen Eckzwickeln. Der Heilige ist mit betend vor der Brust gefalteten Händen als Halbfigurenporträt aufgefaßt. Das Gesicht ist bartlos wiedergegeben, Haarkranz. Im Hintergrund auf einem Podest ein Standkreuz mit Kelch davor, dem zum Zeichen des vergifteten Weines eine Giftschlange entweicht (vgl. hl. Benedikt und Johannes Evangelist).

G. M. Lechner

Lit.: Thieme-Becker XXIX (1935) 392. - VII (1912) 230. - LCI III (1974) 424 f. Quellen: Wimmer-Melzer 526. - Stadler III 936. - Schamoni 164. - Vies des Saints X 296-302. - Bibl SS VIII 342-348.