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Allerhand Arten Deck-Stucken vor Mahler und StucatorAllerhand Arten Deck-Stucken vor Mahler und Stucator
Stecher: Weigel, Johann Christoph (1654-1726)
Inventor: Decker, Paulus (1677-1713)
Keine Datierung verfügbar
inventirt durch P. Decker Archi. Signiert rechts unten: Joh. Chri. Weigel excudit. Maße: H. 144 x Br. 207 mm, teils beschnitten. Kupferstich und Radierung.
Diese Weigel'schen Stiche gehören zusammen mit "Neues Groteschgen-Werk vor Goldschmiede, Glasschneider und andere Künstler" und "Plafond vor Mahler und Stuccator" zu seinen selteneren Omamentstichen. Durchwegs mythologische Themen aus der Götterwelt des Olymp ohne spezifische Individualisierung, basieren diese Einzelfolioblätter des Paulus Decker d. Ä. (1677 - 1713) auf Pozzos Illusionismus (vgl. Abb. Nr. 74, 43, 25). Durch Weigel wird das Fresko aber wie eine "raumzugehörige Realität" behandelt und das "Ineinandergreifen von Stuck, Ornament, Malerei und Architekturform wird wie ein Postulat veranschaulicht". Der deutsche Architekturtheoretiker Decker dokumentiert damit sehr früh die Zugehörigkeit des malerischen Illusionismus zum Ganzheitsbegriff eines barocken Raumbildes. Ein Moment, das in Deckers "Fürstlichem Baumeister oder Architectura civilis" (vgl. Nr. 25) noch stärker zum Tragen kommen wird.
G. M. Lechner
Lit.: Hans Tintelnot, Die barocke Freskomalerei in Deutschland, München 1951, 103, 280; - Kat. Ausst.: Barock in Nürnberg, Nürnberg 1962, Nr. B 37 - 39.
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