Der Campo von S. Francesco im Weingarten
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1720
Veduta del Campo di S. Francesco della vigna in Venetia A. Chiesa di San Francesco B. Convento de Padri Franciscani C. Scola di S. Pasqual Baylon D. Casa delle Terziarie di S. Francesco. Signiert unten links: Per Domenico Lovisa in Rialto Blattnummer: 17. H. 33,5 x Br. 47,3 cm; Plattenrand, Radierung. A. Kirche S. Francesco B. Konvent der Franziskaner C. Bruderschaft des hl. Paschalis Baylon D. Haus der Terziarinnen des hl. Franziskus
Der Titel der zwischen Hospital und Arsenal in Richtung Fondamenta Nuove gelegenen Klosterkirche der Franziskaner Venedigs erklärt sich aus der Lage im "Weingarten" des M. Ziani (Sohn des Dogen Pietro [1192-1205]), der das Gelände 1253 den Minderbrüdern schenkte. 1534 wurde im Auftrag des Dogen Andrea Gritti (1523-1538) der Grundstein zum Neubau gelegt. Die Fassade ist erst 1568-1572 durch Andrea Palladio dem Kirchenbau vorgeblendet worden. Der Grundgedanke ist wie bei S. Giorgio Maggiore die Projektion eines Prostylos, einer giebelbekrönten Säulenvorhalle auf hohem Sockelpodest, als "Reliefarchitektur" auf die Eingangswand hin. Deutlich wird auch am Stich die Dominanz der Fassade und die Unterordnung der sichtbaren südlichen Längsseite unter die Front mit dem Einblick in eigenartig gestaltete Streben über dem Pultdach des sechsjochigen Seitenschiffes. Die Querarme sind lediglich angesetzte Bauten. Im Inneren kommt J. Sansovinos Baugedanke zum Tragen, in der reichen Ausstattung fallen Gemälde von Giovanni Bellini und Paolo Veronese auf. Im Giebeldreieck ist ein im Lorbeerkranz mit einer Schlange kämpfender Adler angeführt, in den Nischen seitlich des Westportals stehen die Statuen des Mose und des Apostels Paulus.
G. M. Lechner, W. Telesko
Lit.: Reclam 863; - Pianta di Venezia C 7.
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