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1720

Veduta della Piazza di S. Marco nell'ultimo giorno di Carnevale. Signiert unten rechts: In Venetia per Domenico Lovisa. Blattnummer: 8. H. 36,2 x Br. 50,2 cm; Plattenrand, Radierung.

Der Stich zeigt den Markusplatz, bis 1798 Zentrum des dogalen Quartiers und Ort der Feiern und Feste Venedigs, wie zum Beispiel der Karneval, dessen letzter Tag vor dem Aschermittwoch Thema des Stiches ist. Die Vertikale wird durch den Campanile betont, der, im frühen 16. Jahrhundert fertiggestellt, nach dem Einsturz des ganzen Bauwerks im Jahr 1902 im Zeitraum von 19031912 sorgfältig rekonstruiert wurde. Rechts davon die stark verkürzte Front der Neuen Prokuration, ca. 1640 von Baldassare Longhena (1598-1682) vollendet. Gegenüber die Flucht der dreistöckigen Arkadenwand der Alten Prokuratien, die mit dem Uhrturm (um 1500) in der Höhe der Front des Markusdomes abschließen. Der Kern der Markuskirche - die 5 Kuppeln über kreuzförmigem Grundriß mit dreiteiligem Presbyterium im Osten und fünfteiligem Narthex im Westen - ist in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; die Säulenfassade im Westen, der Nordflügel der Vorhallen und die hohen Außenkuppeln wurden im 13. Jahrhundert hinzugefügt. Besonderes Anliegen des Stiches ist die Sichtbarmachung der Weite des von den Fluchten der Prokuratien eingerahmten Markusplatzes, des schönsten Ballsaales der Welt unter freiem Himmel. Die Masse der Feiernden ist vielfältig in Gruppen gegliedert, die Einzelaktionen zum Besten geben, Masken dominieren. Auffällig die ungegliederte Struktur des Himmels darüber, als sollten Nebelwolken wiedergegeben werden, wie sie für diese Jahreszeit häufig und charakteristisch sind.

G. M. Lechner, W. Telesko

Lit.: Bianca Tamassia Mozzarotto, Lefeste veneziane i giochi popolari, le Ceremonie religiose e di governo, Firenze 1961, Tf 9; - Reclam 616-631; - Dario Succi, Da Carlevarijs ai Tiepolo, Venezia 1983, 230f, Nr. 279; - Pianta di Venezia D 5; Thomas Coryate, Beschreibung, 39.