Stecher: Heyden, Jacob van der (1573-1645)
Inventor: Goltzius, Hendrik (1558-1617)

1634

Kupferstich, H. 16,4 x Br. 11,3 cm; Plattenrand. Unsigniert. Gehört der Reihe der 1636 erstmals von Martin van den Enden verlegten Iconographie van Dyeks an. Vermutlicher Stecher Jacob van der Heyden (Straßburg 1573 Brüssel 1645), gefragter Bildnisstecher und Verleger. Inschrift: PETRUS IODIUS. / Sculptor et Delineator perfeetißimus et excelentissimus, aeri ineisia / ab eo quam plurima: longo tempore Romam coluit, in patriam tandem / Antwerpiam suam inde reversus A°: 1601. Henrici Golzij discipulus / fuit, obijt. 9. August. A°: 1634.

Lernte laut Inschrift bei Hendrik Goltzius, war aber vor der Jahrhundertwende in Italien (Siena, Florenz, Venedig) und mehrmals in Frankreich. Ab 1599/1600 als "Meistersohn" in der Antwerpener Malergilde, ab 1607 ihr Dekan. Arbeitete auch beständig für Plantin und seine Druckerei. Bevorzugte als Vorlagen für seine Arbeiten die Werke von Bartholomäus Spranger, Tizian, J. Bassano, Giulio Romano, Ag. Carracci, Sebastian Vrancx, Otto Vaenius, P. P. Rubens, Jean Cousin und Federico Barocci. In seiner Spätzeit auch als gefragter Porträtist belegt, daneben viele Illustrationen und Heiligenbilder. Halbfigurenporträt nach rechts mit Gesicht im Dreiviertelprofil. Die Linke im Gewandbausch hält den Handschuh. Über hochgeschlossenem Kragen mit Spitzenausschlag offenes Gesicht mit steigender Frisur vom Ohransatz aus; schmaler Backenbart, der das Kinn hervorhebt, schmaler Oberlippenbart, hohe Stirn.

G. M. Lechner

Thieme-Becker XIX (1926) 31-33. - Katalog Göttweig: Rubens-Stecherkreis, Göttweig 1968, Nr. 37.