Stecher: Hondius, Hendrik (1573-1649)
Inventor unavailable

1618

Kupferstich, H. 20,6 x Br. 12,2 cm; Plattenrand. Signiert oben rechts mit ligiertem Hh. Cum privil. = Hendrik Hondius d. Ä. (15731649), 1618, aus dem "Theatrum honoris". Inschrift: CRISPIANUS BROEKIUS, ANTVERP. / PICTOR. Der Vierzeiler lautet: Inventor felix habitus, pictorque peritus / Tectonices: laudas quem ingeniose faber. / Corpora pingebat magnis expressa figuris / Ad vivum, quorum tegmina nulla vides.

Lernte bei Frans Floris und ist ab 1555 Maler in der Lukasgilde von Antwerpen. Von seinem Oeuvre ist nur sehr wenig erhalten, die Werke waren jedoch sehr geschätzt. Broecks Bilder haben starken romanistischen Einschlag, obwohl keine Italienreise belegbar. Bedeutendes leistete er in der Graphik, die er nach eigenen Vorzeichnungen schuf. Belieferte ab 1566 auch die Plantin'sche Druckerei zu Antwerpen (Arias Montanus, Humanae Salutis Monurnenta) und stach viele Frontispize. Die Gebrüder Wiericx stachen häufig nach Broecks Entwürfen. Das Hüftporträt nach links zeigt Broeck im Skizzenbuch zeichnend, als Thema: die drei Grazien oder eine sonstige mythologische Szene. Die drei Grazien erscheinen nochmals im Einblick in sein Atelier im Hintergrund. Hinter der leeren Staffelei sind sie auf der auf einem Mauersims aufgestellten Tafel zu sehen. Im offenen Fenster die Andeutung einer Landschaft. Im Innenraum steht Broeck in vornehmer Kleidung mit enger Halskrause, dichtem Krausbart an Kinn und Backen und langem Oberlippenbart. Die Haare sind kurz und nach hinten gekämmt, das Profil in Dreiviertelansicht.

G. M. Lechner

Thieme-Becker V (1911) 44 f - Hella Robels 5.