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Uh_002 "Christus als Fischer" und Lebewesen im Wasser

Stecher: Küsel, Matthäus (1629-1681)
Inventor: Storer, Johann Christoph (1611-1671)

Year unavailable

Kupferstich; H. 9,4 x Br. 16,3 cm; (Inschriften) beschnitten; unsigniert. Zeichner: Johann Christoph Storer (Konstanz 1611 I?]-ebd. 1671). Stecher: Matthäus Küsell (Augsburg 12.2. 1629-ebd. 1681 ). Quellen: Frhr. Sebastian Franz und Philipp Constanz von Thurn und Taxis. Philosophia sacro-profana logicam. physieam et metaphysicam disputationem complexa. Dillingen 1664; Dan 3,79 (Inschrift); Mt 8.23-27; 4,19; Lk 5.111; Klemens von Alexandrien. Paidagogos II1.12 (= PG 8.682); Amoris divini et humani antipathia, Antwerpen 1629. Nr. I G; Andreas Alciatus, Emblematum libellus (Paris 1542). Nr. LXXVI (S. 170f.); Johann Mannich (? 1637). Sacra Emblemata (1625). S. 58;

Der Stich, welcher als Illustration zu einer von Sebastian Franz und Philipp Constanz (vgl.: Quellen) abgefaßten Dissertation gehört. dient als Vorlage für die Deckenbilder (1674/75) des Alten Festsaals im ehemaligen Benediktinerkloster in Benediktbeuern (Oberbayern) von Caspar Amort d.Ä. (? 1675) und Stephan (? 1700) bzw. seines Sohnes Michael Kessler. Um das zentrale Thema des "Triumphwagens der Anima Rationalis" sind vier Leinwandbilder des "Theatrum mundi" mit Einbeziehung der verschiedenen Erscheinungsformen von tierischen Lebewesen und Pflanzen gestaltet. Im Bild der Lebewesen im Wasser fungiert Christus als inhaltliches Zentrum. In der in der Dissertation beigefügten Interpretation wird das Himmelreich mit einem Netz verglichen, das die Seelen wie Fische fängt (Mt 13,47-50) und an das rettende Ufer bringt. Christus, der mit der Angel ein Herz über einen Ertrinkenden hält. wendet sich dabei einem Engel zu. der ihm ein Herz zur Prüfung vorweist (H. Bauer). Dieser Engel fungiert als Fischer einer menschlichen Gestalt. zwei weitere Putten ziehen ein Netz mit Fischen aus dem Wasser. Christus und der auf Delphinen stehende und von Najaden und Tritonen begleitete mythologische Beherrscher des Meeres. Neptun, dem zwei Hunde entgegenschwimmen, sind antithetisch gegenübergestellt. Christus ist nicht nur "neuer" Beherrscher des Meeres und der Elemente (Mt 8,23-27; Dan 3,5190), sondern auch in seiner Heilsfunktion "Menschenfischer", der das Feuer der göttlichen Liebe entfacht. Ziel ist die Rettung des Menschen ("Piscis es, o homo") im Wasser des Meeres ("Ecclesia Mare est") durch die Selbsthingabe Christi (Ambrosius, Hexameron, lib. Y, c. 5-7 [= PL 14,224-228]).

G. M. Lechner, W. Telesko

Lit.: Thieme-Becker 22 (1928) 73; 32 (1938) 123-125; - LC1 2 (1970) 40-42; - Andreas Alciatus, Emblematum libellus (Einl. A. Buck), Dannstadt 1991; - Henkel-Schöne, Emblemata 1115f; - Hermann Bauer / Bernhard Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland, II, München 1981, 73-93; Katalog: Glanz und Ende der alten Klöster - Säkularisation im bayerischen Oberland 1803, Benediktbeuern 1991.

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