Stecher: Böcklin, J. C.
Inventor: Goldmann, Nikolaus (1611-1665)

1699

herausgegeben von Leonhard Christoph Sturm/Braunschweig/ Gedruckt bey Heinrich Keßlern 1699. Bibl. Göttw. VI A a 6, Allegorisches Titelkupfer (H. 399 x Br. 248 mm) von Leonhard Heckenauer aus Augsburg (ca. 1650/60 - 1704). Die Tafeln der 4 Bücher signiert als Stecher "J. C. Böcklin sc.".

Erwähnenswert Goldmanns Rückgriff auf Villalpandis Tempelbau (vgl. Nr. 6) im VII. - XXIV. Kapitel des 1. Buches (Tf. 8 - 17), dessen Tafel 17 ein Cornelis Nicolaus Schurtz aus Nürnberg als Stecher signiert (2. H. 17. Jh.), der sonst nicht nachgewiesen werden kann. Tafel 29 - 34 behandeln die eigenständige Konstruktion der jonischen Säulenvolute des Kapitells. Die "Teutsche Ordnung" (aufgeschlagen) erhält ein breites Kapitel eingeräumt (Tafel III und IV); das Kompositkapitell wirkt durch Komprimierung des Korbes gestaucht, was ihr keine günstige Wirkung einbringt und nur von kurzer Anwendung war. Bibl. Göttw. VI A a 7 bringt Nicolai Goldmanns "Civil-Bau-Kunst" in der Auflage 1708 bei Friedrich Lanckischens Erben zu Leipzig. Erwähnenswert das Ex Libris von 1708 des Abtes Ferdinandus Josephus von Szalavar, Abtei St. Adrian, die Karl VI. 1715 dem Stift Göttweig inkorporierte. Der Stecher desselben ist Benjamin Kenckel, Augsburger Kupferstecher (A. 18. Jh.), welcher sich in Wien als Mitarbeiter an Johann Bernhard Fischer von Erlachs "Entwurff einer historischen Architektur" (Wien 1721) betätigte. Seite 42 bringt zusätzlich eine Emblem-Kartusche mit galoppierendem Roß und dem Lemma "Nescia virtus stare loco" des Stechers Johann Jakob Möller aus Augsburg zu Braunschweig.

G. M. Lechner

Lit.: Thieme-Becker XIV (1921) 340 (Lit.).