"Unter deinen Schutz"
Das Marienbild in Göttweig
Künstlerporträts des 17. Jahrhunderts
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Zu Beginn des 17. Jahrhunderts versucht der Verleger Hendrik Hondius mit einer "Fortsetzung" an den Erfolg von Lampsonius und Cock anzuknüpfen. Die 1610 in den Haag erschienen "Pictorum effigies" des Hondius umfassen insgesamt 68 Bildnisse niederländischer Künstler, darunter auch die der Lampsonius-Serie, die seitenverkehrt nachgestochen und mit einer neuen Hintergrundgestaltung versehen wurden. Die Stiche wurden von Hondius selbst sowie von Simon Frisius ausgeführt.

Wie in der Lampsonius-Serie sind auch bei Hondius die einzelnen Blätter mit lateinischen Epigrammen auf die Dargestellten versehen. Die Porträts sind jedoch deutlich abwechslungsreicher als die streng typisierten Bildnisse bei Lampsonius und Cock. Die vielleicht augenfälligste Innovation von Hondius aber besteht darin, die Dargestellten nicht nur in Form statischer Büstenbildnisse zu präsentieren, sondern die Maler tatsächlich mit Pinsel und Palette an der Leinwand in Szene zu setzen. Die Malutensilien sind - anders als bei Lampsonius und Cock - weniger im Sinne von Attributen aufgefasst sondern werden wirklich als Arbeitsgeräte behandelt, was als Hinweis darauf gedeutet werden kann, dass die künstlerische Tätigkeit als eine gleichermaßen intellektuelle wie manuell-handwerkliche Tätigkeit aufgefasst wird.

Ein deutlich ambitionierteres und anspruchsvolleres Künstlerideal präsentiert die Mitte des 17. Jahrhunderts erschienene "Iconographie" des Antonis Van Dyck, dessen Porträtauffassung zu einem der zentralen Bezugspunkte für die Entwicklung der Gattung "Porträt" in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und weit darüber hinaus werden sollte. Seine im Jahre 1645 postum in Antwerpen erschienene Porträtsammlung umfasst nicht nur Künstlerbildnisse sondern enthält auch Porträts von Kunstliebhabern, Fürsten, Gelehrten und Diplomaten. Mit 52 von 80 Blättern liegt der Schwerpunkt jedoch eindeutig auf der Gruppe der Künstler- und Kunstliebhaber. Die Stiche basieren in aller Regel auf Vorzeichnungen von Van Dyck. Zum Teil wurden sie aber offenbar auch direkt nach von ihm gemalten Porträts angefertigt. Die Kriterien für die Auswahl der Porträtierten sind unklar und schwierig zu beurteilen, weil unsicher ist, ob die die Serie beim Tode Van Dycks 1641 schon abgeschlossen war, oder ob sie noch mit weiteren Bildnissen hätte ergänzt und abgerundet werden sollen.

Formal bilden die Porträts der Künstler und Kunstliebhaber eine in sich geschlossene Gruppe, die sich in charakteristischer Weise sowohl von den Gelehrten- als auch von den Fürstenbildnissen unterscheidet. Die Figur des Porträtierten wird überwiegend formatfüllend und in leichter Untersicht dargestellt, wodurch sie einen sehr präsenten und dominanten Charakter erhält. Bei den allermeisten Porträts verzichtet Van Dyck darauf, die Profession des Dargestellten durch entsprechende Attribute kenntlich zu machen, so dass sich anschaulich zwischen Künstlern und Kunstliebhabern nicht unterscheiden lässt. Das von Van Dyck in der "Iconographie" entworfene Künstlerbild orientiert sich offenbar am zeitgenössischen Ideal des aristokratischen "Virtuoso". Die Auswahl der Dargestellten und die nur schwache formale Differenzierung zwischen den verschiedenen Gruppen legen den Schluss nahe, dass Künstler und Kunstliebhaber den führenden Persönlichkeiten aus der Welt der Politik und Gelehrsamkeit gewissermaßen als "Aristokraten des Geistes" gleichrangig zur Seite gestellt werden sollen.