"Künstlerporträts"
Künstlerporträts des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more

Im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert ist das Bild des Künstlers einerseits durch eine weitere intellektuelle Aufwertung seiner Tätigkeit im Rahmen der neu gegründeten königlichen Akademien charakterisiert. Andererseits wir der Künstler sozial zum Höfling nobilitiert - ein neuer gesellschaftlicher Status, der sich entsprechend in den zeitgenössischen Künstlerporträts widerspiegelt.

Ließ sich schon in Van Dycks "Iconographie" die Tendenz erkennen, Künstler zu "Aristokraten des Geistes" zu nobilitieren, sind dann die Künstlerporträts des späten 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts ganz am Vorbild des Aristokratenporträts ausgerichtet. Die Darstellungen sind häufig mit aufwändigen Draperien versehen und die Porträtierten meist mit prächtiger Garderobe und Perücke dargestellt, die den Künstler als Mitglied der höfischen Sphäre ausweisen. Diese Form der Darstellung wurde insbesondere für sogenannte "Aufnahmebilder" benutzt, Porträts, die bei Eintritt eines Künstlers in eine der neu gegründeten königlichen Akademien in Auftrag gegeben und als gewissermaßen "offizielles" Porträt auch druckgraphisch verbreitet wurden.

Spätestens seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts allerdings wird das Ideal des akademischen Hofkünstlers immer nachdrücklicher in Frage gestellt. Statt einer Darstellung als prachtvoll gekleideter Höfling wird "Natürlichkeit" als höchste Maxime der Porträtdarstellung propagiert. Das Bildnis soll den Künstler in ungezwungener Haltung und mit natürlicher Mimik bei seinen üblichen Tätigkeiten darstellen. In vielen Künstlerbildnissen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird entsprechend auf wesentliche Merkmale des höfischen Akademikerporträts verzichtet. Statt mit Perücke und prestigeträchtiger Garderobe werden die Künstler entweder barhäuptig oder mit einem Turban dargestellt, den Maler häufig bei der Arbeit trugen.