"Künstlerporträts"
I. Personifikation
Einleitung: Gregor M. Lechner OSB Katalog: Werner Telesko
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Personifikationen verweisen auf abstrakte Begriffe, die sie anhand einer historischen, mythologischen oder religiösen Episode anschaulich illustrieren. Im Allgemeinen stellt die Personifikation eine menschliche oder anthropomorphe Gestalt vor, die bekleidet oder nackt ist. Ihr sind Attribute aus dem Tier- oder Pflanzenreich oder aus der Welt der Realien beigegeben, die nicht nur eine eindeutige Identifikation ermöglichen, sondern vor allem unverwechselbare Aussagen über Eigenschaften, Charakter und Vorstellung des verkörperten Abstraktum treffen. Damit fungiert die Personifikation auch als allegorische Figur, nicht aber als Allegorie.

Eine erste Blüte erlebt die Personifikation in der mittelalterlichen Buchmalerei. Hier finden sich die Wurzeln des späteren metaphorischen Denkens, welches in der Renaissance seinen Anfang nimmt und im 17. und 18. Jahrhundert besonders in der niederländischen Graphik reiche Früchte trägt. Das metaphorische Denken wurde seit der Renaissance zum intellektuellen "Setzkastenspiel" von Gelehrten und Mäzenen, die als Auftraggeber für Künstler und Literaten fungierten. Auf der Basis mythographischer Handbücher erfand man ständig neue Begriffe, deren Verkörperungen zur genuinen Differenzierung Symbole und Attribute erheischten.

Um der Fülle der Personifikationen Herr zu werden, teilt man diese heute in historische, artspezifische (taxonomische) und konventionelle oder allgemeine Personifikationen ein. Historische Personifikationen zeigen meist Heilige, antike und christliche Herrscher, Helden, Götter, Philosophen und Schriftsteller und verkörpern in der Regel religiös-ethische Begriffe. Artspezifische Personifikationen erfahren ihre Ausdeutung durch Tiere und Realien mit spezifischen Eigenschaften, die ihre Deutung meist schon im "Physiologus" begründet haben. Die konventionelle oder allgemeine Personifikation wird schließlich mit konventionellen Attributen und Zeichen erkennbar und kann bereits zur Allegorie changieren.