"Venezianische Veduten"
Ein Cicerone durch das Venedig des frühen 18. Jahrhunderts
Reißbüchlein, Ornament- und Vorlagenstiche
Gregor M. Lechner
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more
Read more Read more

Nach dem Klosterbrand Göttweigs am 17. Juni 1718 begleitete der Abt Gottfried Bessel den Wiederaufbau ab 1719 mit Ankäufen für Bibliothek und Sammlungen, die, diesen Schluss lässt der Blick auf die Bestände zu, mit großer Umsicht getätigt wurden: So stehen in Göttweig die seltenen Architekturwerke eines Agostino Ramelli, eines Daniel Marot, eines Marc Antonio Brogiollo, eines Samuel Marolois, sowie Befestigungsbücher des Pietro Sardi oder Christopher Heideman. Umso erstaunlicher sind manch wichtige Lücken, wobei sich heute nicht mehr nachweisen lässt, ob diese Werke jemals in Göttweig existierten oder aber im Laufe der Zeit abhanden gekommen sind. Nach dem langsamen Baufortgang ohne wesentliche Planabänderungen und den finanziellen Umständen entsprechend sind unter den Nachfolgeäbten Odilo Piazol (1749 - 1768) und Magnus Klein (1768 - 1783) keinerlei Ankäufe mehr auf dem Gebiet der Architekturliteratur zu verzeichnen.

Die Hilfeleistung des Klosters zur Weiterbildung der Künstler wie auch der eigenen Patres zeigt sich zusätzlich in einer nicht unbedeutenden Ansammlung so genannter "Reiß-Büchlein", die heute zerlegt und verstreut im Graphischen Kabinett verwahrt sind. Sie dienten der speziellen Schulung nach der Antike und sollten ein Studium nach dem Modell zu ersetzen. Ihr Aufbau ist stereotyp und behandelt den Aufbau der menschlichen Gestalt, ausgehend vom kleinsten Detail wie den Augen, den Ohren, Gliedmaßen bis hin zur fertigen Gestalt in sämtlichen üblichen Torsionen.

Die Vielzahl technischer Literatur in der Stiftsbibliothek belegt außerdem, wie nah Architektur und Mechanik seinerzeit zueinander standen und welche große Rolle beim Stiftsneubau so praktische Sorgen spielten, wie z.B. die des Abtes Bessel um die Material- und Wasserversorgung.

Die "Genealogie" und die schiere Materialfülle der in Göttweig versammelten Architekturliteratur von Vitruvius bis zum abschließenden Nikolaus Goldmann sind beachtlich, bemerkenswert ist auch ihre Vielfalt, ihre Einseitigkeit und gegenseitige Abhängigkeit. Ganz beiläufig belegt die Zusammenschau die überragende Bedeutung der Augsburger, Nürnberger und Münchner Verlage mit ihrem Stecherkreis, sowie deren Art und Weise der Rezeption französischen und italienischen Geschmacks und deren Meister im 18. Jahrhundert. Nichtsdestotrotz kann auch die Göttweiger Sammlung infolge materialer und lokaler Einschränkungen nur ein schmaler Ausschnitt aus der langen und breiten Abfolge einer historischen Entwicklung der "Theorie der Architektur" sein.