Die Hl. Familie beim Wäschewaschen
Stecher: unsigniert
Inventor: unsigniert
Keine Datierung verfügbar
Kupferstich, H. 12, 0 x B. 9, 5 cm; beschnitten, oben am Rand und in der rechten Ecke beschädigt. Unsigniert.
Die genrehafte Szene könnte eine Rast bei der Rückkehr der Hl. Familie aus Ägypten meinen. Die Muttergottes kniet bei einem längsrechteckigen Steinblock an einem Gewässer und wäscht die Wäsche; vor ihr steht ein Holzzuber. Rechts reicht der halbwüchsige Jesusknabe dem Nährvater Josef ein Wäschestück entgegen, der im Begriff ist, es am Baum aufzuhängen. Oberhalb breiten zwei Putten Tücher im Geäst zum Trocknen aus. Die Darstellung geht auf die Legenden über das Jesuskind in Ägypten aus dem apokryphen arabischen Kindheitsevangelium (Kap. 24) zurück, wo der Jesusknabe eine Quelle sprudeln lässt, damit Maria sein Hemd waschen kann. Vorlage könnte die seitenverkehrte Radierung nach Ludovico Carracci (1555-1619) in der Wiener Albertina gewesen sein.
G. M. Lechner, M. Grünwald
W. Schneemelcher, NT Apokryphen, 1987, S. 366. - H. Erlemann, Hl. Familie, 1993, S. 84 f., Abb. 34.