Johann Georg Bergmüller (1688-1762), Heimsuchung, 1723/24
Stecher: Bergmüller, Johann Georg (1688-1762)
Kein Inventor verfügbar
1723/24
Radierung, H. 18, 5 x B. 21, 6 cm (Plattenrand); auf der untersten Stufe signiert: JGBergmüller fec. et exc. Aug. Vind. Privileg unten in der Kartuschenrahmung: C.P.S.C.M., rechts unten nummeriert: 2. Inventor und Stecher: Johann Georg Bergmüller (1688-1762).
Bergmüllers Radierung ist das zweite Blatt der fünfzehnteiligen Serie "Quindecim Mysteria S.S. Rosarii" (1723/24) mit dem Titelblatt der Übergabe des Rosenkranzes an die hll. Dominikus und Katharina von Siena. Die Darstellungen zeigen die Geheimnisse des Rosenkranzes nach den Deckenbildern in der ehem. Dominikanerkirche St. Magdalena in Augsburg, die vom Schüler Alois Mack nach den Entwürfen des Meisters ausgeführt wurden. Die Heimsuchung gehört zum freudenreichen Rosenkranz und variiert seitenverkehrt die Szene aus dem Marienzyklus des Augsburger Domes (Kat.-Nr. III 9 c): Elisabeth empfängt mit offenen Armen Maria, die die Stufen hinaufeilt. Rechts hinter dem Nährvater und der Magd erscheint ein antiker Grabbau, der an die Cestius-Pyramide in Rom erinnert.
G. M. Lechner, M. Grünwald
Hans Heinrich Diedrich, Die Fresken des Johann Georg Bergmiller. Ein Beitrag zur Augsburger Malerei des 18. Jahrhunderts mit 10 Figuren (Programmrekonstruktionen) und 171 Abbildungen, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Univerität Mainz, Mainz 1959, S. 42-47. - Kat.: Augsburger Barock, Augsburg 1968, Kat.-Nr. 184, S. 168. - J. Straßer, Bergmüller, 2004.